Achtsames Hören und Obertongesang

Seminar, geplant am Sonntag, 19. Juni 2016 10:00h-17:00h

fällt leider aus, im März 2017 wird es einen neuen Termin geben!

 

Im Inneren des Klangs

Intensivworkshop für achtsames Hören und Obertongesang

geleitet von Dr. phil. Leopoldo Siano

 

Jeder einzelne Ton ist ein Kosmos an sich. Paradoxerweise sind in jedem Ton unendlich viele Töne enthalten.

Nicht jeder Mensch ist sich des Innenlebens des Klangs bewusst. Erst durch die Kunst des Verweilens bei einem lang ausgehaltenen Grundton beginnt man kristallene, engelhafte, leuchtende Töne wahrzunehmen, die sogenannten „Obertöne“: durch die eigene Stimme werden sie hörbar und fühlbar.

 

Wenn man Obertöne bewusst zu hören bekommt, fällt es einem wie Schuppen von den Ohren: man entdeckt die Innenwelt des Tones als Verkörperung eines universellen Gesetzes aller Schwingung – man hört Obertöne nicht nur in der eigenen Stimme, sondern überall in der akustischen Umwelt („Schläft ein Lied in allen Dingen“, sagte Joseph von Eichendorff). 

Das Wissen um die Obertonreihe ist wahrscheinlich so alt wie das Musikmachen. Allerdings sind Obertöne auch für professionelle Musiker meistens nur eine theoretische Angelegenheit der Akustik.

 

In diesem Workshop werden wir in einer meditativen Atmosphäre die Wunder der Obertonreihe am eigenen Leibe erleben, durch den gesungenen Ton. Dabei wird man einfache Vokaltechniken erlernen, um Obertöne implizit und explizit zu singen.

 

Man möchte seinen Ohren nicht trauen: Aus einem Mund kommen gleichzeitig zwei (oder mehrere) Töne!

Beim Obertongesang geht es nicht um Virtuosität des Singens, sondern des Hörens (bzw. des „Ganz-Ohr-Seins“). Wie mein Lehrer Michael Vetter sagte: „Sei ganz Ohr, so oft und so tief wie möglich. Alles andere wird sich selbst ergeben“.

 

Darüber hinaus wird Leopoldo Siano nachmittags einen unterhaltsamen Vortrag über Geschichte und Symbolik der Obertonmusik zwischen Osten und Westen anbieten.

 

Musikalische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

 

Dr. phil. Leopoldo Siano

 

Nach seinen musikalischen und musikwissenschaftlichen Studien in Italien (Rom und Cremona) siedelt er 2009 nach Deutschland um, wo er 2012 sein Promotionsstudium an der Universität zu Köln mit einer Dissertation über den Werkzyklus KLANG von Karlheinz Stockhausen abschließt. Diese Arbeit ist 2013 beim Wiener Verlag „Der Apfel“ veröffentlicht worden. Seit 2012 ist er Dozent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln.

Das „Hören als Seinserfahrung“ ist der Schwerpunkt seiner Interesse und seines Wirkens.

Seit seiner Jugend beschäftigt er sich mit Obertongesang, den er in der toskanischen Accademia Capraia („Schule der Lebenskünste“) beim Zen-Mönch und transverbalen Künstler Michael Vetter lernte.

 

2015 gründete er das Zentrum für Phonosophie NADA-NADA.

 

„Phonosophie“ bedeutet: „Erkenntnis durch den Klang“.

 

Zu „Nada-Nada“: Auf Sanskrit heißt „Nada“: „Klang“. Auf Spanisch aber heißt „Nada“: „Nichts“. Insofern kann der Ausdruck „Nada-Nada“ auf mannigfaltige Weise gedeutet werden. Als: „Klang des Klangs“, oder als :„Klang der Leere“, „Leere der Leere, „Leere des Klangs“ – und so weiter, ad libitum.

 

Die hauptächlichen Forschungsbereiche der Phonosophie: Musik und Kosmogonie, Musik und Mythos, Musik und Ritual, musikalische Archetypen, Klangsymbole, die Wunder der Obertonreihe, die empirische Erforschung von verschiedenen Stimmungssystemen, die Stille, die Klang-Ökologie, die Musik der Natur (Geophonie und Biophonie), die Sphärenharmonie...

 

Anmeldung (bitte bis 12.6.) und Info:

leopoldosiano69@hotmail.com

oder bei gesine.hanson@gmail.com

 

Kosten: 75.- €, findet statt ab  8 TeilnehmerInnen

Ablauf: 10:00 h - 13:00h, Mittagspause bis 14:00h (gemeinsames Buffet, bei Glück und schönem Wetter im Garten), 14:00h - 17:00h